Family matters! Welche Wunder mein Bruder als alleinerziehender Vater vollbracht hat

Heute möchte ich voller Demut eine Geschichte aus meiner Familie erzählen. Es geht um meinen Bruder und wie er allein zwei wundervolle Kinder großgezogen hat, während er weiterhin zuverlässig seinem Beruf und oben drein noch einer Nebentätigkeit nachging, um der Familie einen normalen Lebensstandard bieten zu können. Ich hatte hierzu einen intensiven Gesprächsaustausch mit meinem Neffen, Benni, der mir voller Stolz auf seinen Vater aus seiner Sicht nochmals alles geschildert hat – wie der organisatorische Ablauf zuhause war, wie er mit seiner Schwester erzogen wurde und sein Vater das alles managen konnte:

**********

„In der Früh um 6 Uhr wurden wir als Kleinkinder zur Tagesmutter gebracht, später dann in die Kita bzw. den Kindergarten und nach der Schule wurden wir im Hort betreut, wo er uns dann auch immer persönlich direkt nach Arbeitsende abgeholt hatte. Am Abend stand immer warmes Essen auf dem Tisch und eine gute Brotzeit für die Schule wurde bereits am Vorabend von ihm vorbereitet und das bis in die Pubertät hinein.

 

Es hat uns beigebracht, sich ordentlich zu kleiden, mit seinem Geld verantwortungsbewusst umzugehen und Ordnung zu halten. Nebenbei hatte er dann noch bei diversen Stellen als Reinigungskraft gearbeitet, um unabhängig vom Staat und etwaigen Unterhaltszahlungen eigenständig alles bezahlen zu können. All das hat uns sehr selbständig gemacht, was mir heute sehr zugute gekommen ist, sei es beruflich oder privat.

Trotz aller Umstände hat unser Familienleben immer sehr harmonisch funktioniert und er war immer da für uns, wenn es Probleme gab und wir Rat gebraucht hatten. Wir konnten uns nicht alles leisten, aber es hat uns auch an nichts gefehlt.

Sowohl meine Schwester als auch ich haben erfolgreich unsere Ausbildungen abgeschlossen, was meinem Vater sehr wichtig war. Ich als staatl. geprüfter Maschinenbautechniker bei MAN und meine Schwester als Zerspanungsmechanikerin bei KUKA AG.

 

Ich wusste schon immer, dass ich einmal mein eigener Chef sein werde und habe mich nach meiner Ausbildung und einigen Jahren im Außendienst dann selbständig gemacht in der Energiebranche und im Finanzsektor. Ich konnte dort viele interessante Erfahrungen sammeln und umfangreiche Kenntnisse erlangen. Nun haben sich die Umstände auch noch entsprechend ergeben, dass ich meinem Traum aus Kindheitstagen – als Sänger und Entertainer aufzutreten – folgen kann. Mehr dazu könnt ihr bei Interesse hier auf meiner Website nachlesen: https://www.benearmanio.de

 

 

 

 

Unsere Eltern hatten sich getrennt, als ich zwei Jahre alt war. Wir hatten noch eine Zeit über in Hamburg bei meiner Mutter gelebt und sind dann jedoch wieder zurück nach Augsburg zu meinem Vater gegangen, wo wir dann im Endeffekt auch nie wieder wegwollten. Mein Vater hat von da an immer alles allein gemanagt, angefangen von Umzugsorganisation, über Haushalt, Reparaturen, finanzielle Versorgung bis hin zur Kindererziehung.

1994 waren wir dann das 1. Mal gemeinsam am Plansee, was zum gemeinsamen Rückzugsort der Familie wurde. Dort war seine 2. Heimat, am See und in den Bergen. Und auch heute noch zieht es uns regelmäßig dorthin.

Leider gab es vor einigen Jahren einen schweren Schicksalsschlag in unserer Familie, als meine Schwester, Jacqueline, mit 28 Jahren ganz plötzlich ums Leben gekommen ist. Es war ein tragischer Unfall mit tödlichen Folgen, der sich in ihrer Wohnung ereignet hatte. Sie hatte zu diesem Zeitpunkt allein in einer Maisonette-Wohnung in Schwabmünchen gelebt und ist dort am Morgen beim Heruntergehen der Treppen unglücklich gestürzt und direkt auf den Hinterkopf gefallen.

Da niemand außer ihr da war, kam der Notarzt bereits viel zu spät und konnte nichts mehr für sie tun. Sie ist noch vor Ort an ihren Blutungen verstorben.

Das war eine sehr schlimme Zeit für die ganze Familie und speziell für meinen Vater, da sie sein „Ein und Alles“ war. Der Schmerz über diesen tiefen Verlust wird nie ganz gehen und sie wird immer in unseren Herzen weiterleben. Wir alle vermissen sie sehr.“ (Benni)

**********

 

Meine Nichte wird uns immer in Gedanken begleiten und dennoch bin ich froh, dass das Leben meines Bruders wieder eine positive Wendung nehmen durfte und durch die Gestaltung einer wunderschönen Erinnerung an seine Tochter in Form eines Herzen aus Granit für ihr Grab eine neue wundervolle neue Freundschaft mit einer Frau entstehen ließ, bei welcher er dieses einzigartige Gedenken in Auftrag gegeben hatte.

 

Ich bin sehr stolz auf meinen Bruder und was er in seinem Leben geleistet hat, weshalb ich diese Geschichte hier erzählen wollte und ich war und bin immer für meinen Neffen da, denn – Family matters! 🙏🏻❤️

Das könnte dich auch interessieren …